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Lebenslange Haft nach Brandattacke auf Einsatzkräfte in Ratingen
Sieben Monate nach einer Brandattacke auf Einsatzkräfte in einem Hochhaus im nordrhein-westfälischen Ratingen hat das Landgericht Düsseldorf den Angeklagten zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Außerdem stellte das Gericht in dem Urteil am Mittwoch die besondere Schwere seiner Schuld fest, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung des 57-jährigen Frank P. weitestgehend ausgeschlossen.
Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen versuchten Mordes und anderer Delikte. Mit dem Strafmaß folgte das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte in ihrem Plädoyer keine konkrete Strafforderung formuliert, aber angezweifelt, ob der Angeklagte das Ausmaß der von ihm verursachten Feuerwalze hätte erahnen können.
P. hatte mehrere Liter Benzin in seiner Wohnung in Richtung einer Polizistin geschüttet und entzündet, nachdem Einsatzkräfte zu seiner Wohnung gekommen waren. Diese waren von der Hausverwaltung gerufen worden, weil Nachbarn die Mutter von P. seit geraumer Zeit nicht gesehen hatten und der Briefkasten überfüllt war.
Am Tattag näherten sich eine Polizeibeamtin und ihr Kollege sowie sieben weitere Rettungskräfte der Wohnung im zehnten Stockwerk. Trotz Klingelns öffnete niemand, so dass die Einsatzkräfte die von innen mit Wasserkästen verbarrikadierte Tür mit Gewalt öffneten.
Aus der Wohnung drang starker Verwesungsgeruch, P. soll mehrere Wochen neben der Leiche seiner Mutter gelebt haben. Während die Beamten bereits in der Wohnung waren, schüttete der Angeklagte dann dem Urteil zufolge vier bis sechs Liter Benzin in Richtung der Polizeibeamtin und warf ein brennendes Textilstück hinterher.
In der Folge kam es zu einer explosionsartigen Zündung, wobei die Flammen die Bereiche des Wohnungseingangs sowie des Laubengangs vor der Wohnung füllten. Die Einsatzkräfte flüchteten teils brennend durch das Treppenhaus nach draußen. Acht von ihnen erlitten vermutlich dauerhafte Schädigungen der Haut. Einige Einsatzkräfte schwebten wochenlang in Lebensgefahr.
E.Raimundo--PC