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Papst ermöglicht Disziplinarverfahren gegen missbrauchsverdächtigen Ex-Jesuiten
Der international bekannte Mosaikkünstler und ehemalige Jesuit Marko Rupnik muss mit einem kirchlichen Verfahren wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von mehreren Ordensschwestern rechnen. Papst Franziskus habe die zuständige kirchliche Behörde gebeten, die Verjährungsfrist aufzuheben und Ermittlungen gegen den slowenischen Geistlichen aufzunehmen, teilte der Vatikan am Freitag mit. "Der Papst ist fest davon überzeugt, (...) dass die Kirche die Leidenden aufmerksam anhören muss".
Der 68-Jährige, der Mosaike in Lourdes, Fatima und Washington gestaltet hat, wird von neun Ordensschwestern sexueller und psychologischer Gewalt beschuldigt. Die Vorfälle sollen sich Anfang der 90er Jahre in einer religiösen Gemeinschaft in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana zugetragen haben. Nach dem Kirchenrecht sind die möglichen Straftaten verjährt, aber der Papst kann eine Ausnahme beantragen.
Rupnik war wegen einer anderen Affäre 2020 exkommuniziert, also aus der Kirche ausgeschlossen worden. Dabei ging es um eine sexuelle Beziehung mit einer Frau, der er im Beichtgespräch die Absolution für die gemeinsam begangene Sünde erteilt hatte. Die Exkommunikation wurde kurz darauf wieder aufgehoben, nachdem Rupnik sich zu seinem Verhalten bekannt und um Verzeihung gebeten hatte.
Im vergangenen Juni schloss dann der Jesuitenorden Rupnik aus, weil er sich dem Gehorsamsgebot widersetzt hatte. Papst Franziskus ist selber Jesuit.
C.Cassis--PC