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Vor Papstbesuch: Opposition mahnt Macron zu Solidarität mit Flüchtlingen
Vor der Ankunft von Papst Franziskus in Marseille hat Frankreichs linke Opposition die Regierung gemahnt, dem Aufruf des Papstes zu mehr Barmherzigkeit mit Flüchtlingen zu folgen. "Es wäre eine gute Nachricht, wenn (Präsident) Emmanuel Macron mit Blick auf die Migranten auf den Papst hören würde", sagte die linkspopulistische Abgeordnete Clémentine Autain am Freitag dem Sender LCI.
"Es ist eine menschliche Botschaft zu einem Zeitpunkt, zu dem der Präsident erneut ein Gesetz auf den Weg bringen will, das die Aufnahme von Migranten erschwert", sagte Autain. Frankreich übernehme bislang nicht seinen angemessenen Anteil bei der Verteilung der Flüchtlinge in Europa.
Die Grünen-Abgeordnete Sandrine Rousseau nannte des Besuch des Papstes, der sich in Marseille zum Schicksal der Mittelmeer-Migranten äußern will, "eine sehr mutige Botschaft". "Er spricht eine Sprache, die man immer seltener hört, nämlich eine Sprache, die auf den anderen Rücksicht nimmt", sagte sie.
Der Papst wurde am Nachmittag zu einem zweitägigen Besuch in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille erwartet. Anlass der Reise ist ein Treffen von Bischöfen und jungen Menschen aus Mittelmeer-Anrainerstaaten. Nach seiner Ankunft will Franziskus eine Ansprache an einer mit einem Kreuz versehenen Gedenkstätte halten, die an Menschen erinnert, die bei ihrer Flucht über das Mittelmeer ums Leben kamen.
Die Fürbitten sollen von Vertretern von Hilfsorganisationen gesprochen werden, die sich für Migranten in Frankreich einsetzen. "Das Mittelmeer ist zu einem Friedhof geworden", betont der Papst immer wieder. Es ist das erste Mal seit dem 16. Jahrhundert, dass ein Papst Marseille besucht. Benedikt XVI. hatte 2008 Paris und Lourdes besucht. Franziskus war 2014 in Straßburg im EU-Parlament gewesen.
F.Ferraz--PC