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Mutmaßlicher Entführer in Kiel soll Opfer schon früher Gewalt zugefügt haben
Nach der Befreiung einer vermissten Frau in Norddeutschland durch die Polizei haben die Ermittler weitere Einzelheiten über den mutmaßlichen Entführer veröffentlicht. Bisherigen Ermittlungen zufolge hätten sich das 29 Jahre alte Opfer und der Tatverdächtige seit mehreren Monaten gekannt, teilten die Polizeidirektion Neumünster und die Staatsanwaltschaft Kiel am Mittwoch mit. Es liefen bereits zwei Ermittlungsverfahren gegen den 27-Jährigen.
Demnach steht er unter Verdacht, der Frau schon zweimal Gewalt zugefügt zu haben. Im April soll er sie mit einem Cricketschläger erheblich verletzt haben. Zudem wird gegen ihn wegen des Vorwurfs ermittelt, dass er die 29-Jährige im Mai vergewaltigt habe. Das erste Ermittlungsverfahren sei zunächst in Hamburg geführt und Ende Juli zur Übernahme an die Staatsanwaltschaft Kiel übersandt worden. Das zweite Verfahren werde ebenfalls in Kiel geführt, sei aber noch nicht abgeschlossen.
Die 29-Jährige aus Rendsburg war seit Sonntag vermisst worden. Nach einer intensiven Fahndung vermuteten Polizei und Staatsanwaltschaft, dass sie auf einem früheren Militärgelände in Kiel gegen ihren Willen festgehalten werden könnte. Sie starteten eine Öffentlichkeitsfahndung und baten die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach dem Tatverdächtigen. Am Dienstag fanden sie den Mann und die Frau schließlich auf dem Gelände. Die 29-Jährige sei dort in einem alten Hangar gewesen.
Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht. Derzeit sei sie noch in stationärer Behandlung, erklärten die Ermittler am Mittwochmittag. Sie werde von der Polizei befragt. Der Mann wurde vorläufig festgenommen. Noch am Mittwoch sollte Antrag auf Erlass eines Haftbefehls wegen Geiselnahme und der anderen Vorwürfe beim Amtsgericht Kiel gestellt werden. Bislang habe er dazu geschwiegen.
F.Cardoso--PC