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Lebenslange Haft in Prozess um Mord ohne Leiche vor Landgericht Hannover
In einem Prozess um einen Mord ohne Leiche ist ein Mann vom Landgericht Hannover zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Richter sprachen den Angeklagten am Montag nach Angaben eines Gerichtssprechers des Mordes und des besonders schweren Raubes schuldig. Sie stellten zudem die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung praktisch ausschließt.
Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der 55-Jährige im September 2022 eine alleinlebende Frau in ihrer Wohnlaube in einer Ferienhaussiedlung am Würmsee in Burgwedel im Schlaf überfallen und mit einem Messer im Bett erstochen hatte. Das Opfer sei arg- und wehrlos gewesen, weshalb das Gericht das Mordmerkmal der Heimtücke ebenso als erfüllt ansah wie das Merkmal der niedrigen Beweggründe. Der Angeklagte habe sei niedriges Selbstwertgefühl durch die Tat steigern wollen. Er habe die Tat von Beginn an so geplant.
Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft, die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld sowie die anschließende Sicherungsverwahrung gefordert. Die Verteidigung beantragte für ihren Mandanten Freispruch beziehungsweise nicht mehr als acht Jahre Haft. Der Angeklagte selbst schwieg nach Angaben des Gerichtssprechers bis zuletzt in dem Prozess.
Laut Anklage hatte der Mann die Leiche der Frau mit dem Auto seines Opfers an einen bis heute unbekannten Ort gebracht. Die Vermisste wurde bis heute nicht gefunden. In den Tagen vor der Tat soll der Angeklagte die Frau und ihre Wohnlaube einige Zeit beobachtet und ihre Gewohnheiten ausgekundschaftet haben.
Das Gericht geht aus, dass die Frau tot ist, weil es keinerlei Lebenszeichen von ihr gebe. Zudem werde die Täterschaft des Angeklagte durch DNA-Spuren an einer Sturmhaube gestützt, die neben dem Bett der getöteten Frau gefunden worden war.
Angeklagt war der Mann auch, eine 79-Jährige auf einem Feldweg überfallen zu haben. Dabei soll er sie mit Pfefferspray verletzt haben, um ihren Rucksack zu rauben.
V.Dantas--PC