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Familie fordert Freilassung von im Iran inhaftiertem EU-Diplomaten
Familie fordert Freilassung von im Iran inhaftiertem EU-Diplomaten / Foto: Handout - FAMILY HANDOUT/AFP

Familie fordert Freilassung von im Iran inhaftiertem EU-Diplomaten

Nach mehr als 500 Tagen in iranischer Haft hat die Familie eines schwedischen EU-Diplomaten dessen sofortige Freilassung gefordert. "Heute ist Johans 33. Geburtstag und er sollte mit uns feiern", erklärten die Angehörigen von Johan Floderus am Sonntag. "Er sollte sofort freigelassen werden und nach Hause reisen dürfen", hieß es in der Erklärung weiter.

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Der EU-Diplomat war am 17. April 2022 am Flughafen der iranischen Hauptstadt Teheran verhaftet worden, als er von einer Privatreise mit Freunden nach Hause zurückkehren wollte. Der Schwede, der in Brüssel für den Europäischen Auswärtigen Dienst arbeitete, wird im berüchtigten Evin-Gefängnis festgehalten. Im Juli 2022 erklärte der Iran, einen Mann wegen des Verdachts der Spionage verhaftet zu haben.

Die Bedingungen, unter denen der 33-Jährige im Gefängnis festgehalten werde, seien nicht akzeptabel und verstießen gegen die Mindeststandards der Vereinten Nationen für die Behandlung von Gefangenen, erklärte die Familie. Floderus habe mehr als 300 Tage in Einzelhaft verbracht. Die Beleuchtung in seiner Zelle sei ständig eingeschaltet, seine Bedürfnisse nach "angemessenen Essensrationen, Spaziergängen im Freien, medizinischen Behandlungen und vielem anderen" würden nicht respektiert.

Vor sechs Monaten wurde Floderus laut seinen Angehörigen der letzte von bisher "sehr wenigen" Konsularbesuchen gewährt. Seit Februar werde ihm durchschnittlich nur ein kurzes Telefonat pro Monat gestattet. Für die Erlaubnis dieser Telefonate war der Schwede zuvor in den Hungerstreik getreten.

Kritiker werfen Teheran "Geiseldiplomatie" vor, also die Verhaftung westlicher Staatsbürger als Druckmittel für Zugeständnisse und Freilassungen inhaftierter Iraner.

Nur zwei Wochen vor der Festnahme von Floderus hatte ein schwedisches Gericht den Iraner Hamid Nuri zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte sich demnach 1988 an Massenhinrichtungen von Oppositionellen in seinem Heimatland beteiligt. Das Gericht erklärte ihn wegen Verbrechens gegen das Völkerrecht und Mordes für schuldig.

P.Mira--PC