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Lokalpolitiker in Ecuador fällt Gewaltverbrechen zum Opfer
Im von anhaltender Gewalt erschütterten Ecuador ist wenige Wochen vor der Stichwahl um die Präsidentschaft erneut ein Politiker getötet worden. Die Leiche des Stadtrats Bolívar Vera aus der Stadt Durán in der von Drogengewalt betroffenen südwestlichen Provinz Guayas sei am Freitag blutverschmiert und gefesselt in einem Waldgebiet gefunden worden, teilte die Staatsanwaltschaft in den Online-Netzwerken mit. Demnach wurde Vera erschossen.
Der Lokalpolitiker war am Donnerstag von seinen Kollegen als vermisst gemeldet worden. Nach Angaben eines Polizeibeamten wies seine Leiche "mehrere Schüsse auf, offenbar in den Kopf und die Brust".
Nur elf Tage vor der Präsidentschaftswahl am 9. August war der aussichtsreiche Kandidat Fernando Villavicencio, der den Kampf gegen die Korruption zu seinem wichtigsten Thema gemacht hatte, nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito erschossen worden. Die Recherchen des ehemaligen Journalisten hatten Ex-Präsident Correa auf die Anklagebank gebracht. Villavicencio lag vor seiner Ermordung auf dem zweiten Platz in den Umfragen.
Auch ein Bürgermeister, ein Abgeordneter und ein örtlicher Spitzenpolitiker wurden während des Wahlkampfes getötet.
Ecuador galt einst als vergleichsweise stabiles, friedliches Land zwischen den von Gewalt geprägten Nachbarn Kolumbien und Peru. Doch in den vergangenen Jahren ist das Land selbst zur Drehscheibe für den Drogenhandel geworden. Ecuadors große Häfen, die schwachen Sicherheitsvorkehrungen und die Korruption lockten zunehmend ausländische Kartelle an, die in Mexiko und Kolumbien unter zunehmenden Druck geraten waren.
In den Gefängnissen des Landes spielte sich derweil ein Machtkampf lokaler Banden ab. Seit 2021 wurden dort 430 Menschen getötet. Die am stärksten von der Gewalt betroffene ecuadorianische Stadt ist die ebenfalls in der Provinz Guayas gelegene Hafenstadt Guayaquil.
O.Salvador--PC