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Tausende Einwohner fliehen vor Bandengewalt aus Haitis Hauptstadt
Im krisengebeutelten Karibikstaat Haiti sind mehr als 3000 Einwohner aus einem Viertel der Hauptstadt Port-au-Prince geflohen, als dieses von einer Bande angegriffen wurde. Die Menschen verließen den Stadtteil am Dienstag (Ortszeit) zu Fuß, auf Motorrädern oder in Autos gepfercht sowie mit Taschen und Koffern beladen, wie ein AFP-Journalist mitteilte. Den Behörden zufolge gab es vier Tote, die Angaben konnten jedoch zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.
"Sie haben Häuser geplündert und angezündet" und "mehrere Menschen getötet", sagte Elie Derisca, eine Bewohnerin des betroffenen Viertels Carrefour-Feuilles im Süden der Stadt. "Die Behörden haben nichts unternommen, um uns zu helfen". Sie wisse nicht, wohin sie gehen solle, fügte Derisca hinzu. Bandenmitglieder hätten sich in einigen Häusern niedergelassen.
Das Viertel wird nach Angaben der Polizei regelmäßig von Mitgliedern einer Bande angegriffen, die von Renel Destina - auch bekannt als Ti Lapli - angeführt wird, der vom FBI gesucht wird.
Am Montag hatten in dem Stadtteil Menschen gegen die unsichere Lage in dem Land demonstriert, woraufhin die Polizei einschritt. Die Polizei erklärte auch, sie werde "alle Mittel einsetzen, um Unruhe stiftenden Banden unschädlich zu machen".
Haiti leidet seit Jahren unter einer humanitären Krise, zu der neben der Bandengewalt auch politische Instabilität und wirtschaftliche Stagnation beitragen. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der auf humanitäre Hilfe angewiesenen Menschen im Land der UNO zufolge verdoppelt.
A.Magalhes--PC