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Staatsanwaltschaft ermittelt nach Bränden auf Hawaii
Nach den verheerenden Bränden auf Hawaii hat die Justiz Ermittlungen zur Reaktion der Behörden auf das Feuer aufgenommen. Die von den Behörden getroffenen Entscheidungen "im Vorfeld, während und nach den Waldbränden auf den Inseln Maui und Hawaii" würden "umfassend" überprüft, erklärte Generalstaatsanwältin Anne Lopez am Freitag (Ortszeit). Die Zahl der Todesopfer stieg nach Angaben der Behörden auf 80 an, mehr als 1410 Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht.
Unterdessen nahm die Kritik am Umgang der Behörden mit der verheerenden Naturkatastrophe zu. Zahlreiche Bewohner kritisierten, sie seien nicht durch Sirenen vor dem Feuer gewarnt worden und warfen den Verantwortlichen Versagen vor. Die Menschen hätten sich nur auf Mund-zu-Mund-Propaganda verlassen können, sagte Einwohner William Harry bei seiner Rückkehr in die zu 80 Prozent niedergebrannte historische Stadt Lahaina. "Wo ist die Regierung? Wo sind sie?", rief ein Mann, der seinen Namen nicht nennen wollte.
Ein Sprecher der für das Krisenmanagement auf Hawaii zuständigen Behörde sagte dem Sender CNN, die Sirenen zur Warnung vor Bränden seien nicht ausgelöst worden. Seinen Angaben zufolge wurden Warnungen auf die Handys der Einwohner verschickt sowie im Radio und im Fernsehen ausgestrahlt.
Erstmals konnten Einwohner von Lahaina zurück in die fast vollständig ausgebrannte Stadt kehren, in der die Feuerwehr ihre Löscharbeiten am Samstag fortsetzte. Manche Einwohner freuten sich, als sie unter Tränen Nachbarn wiedersahen, von denen sie befürchtet hatten, die Tragödie nicht überlebt zu haben. "Du hast es geschafft", rief Chyna Cho, als sie Amber Langdon umarmte. "Ich habe überall versucht, Dich zu finden."
"Ich konnte es einfach nicht glauben", sagte Keith Todd der Nachrichtenagentur AFP, nachdem er sein Haus unversehrt vorgefunden hatte. "Ich bin so dankbar, aber gleichzeitig ist es so niederschmetternd", sagte er mit Blick auf eine der schlimmsten Naturkatastrophen, die den Bundesstaat Hawaii je getroffen hat.
Die zurückkehrenden Einwohner von Lahaina wurden vor möglichen Gesundheitsgefahren angesichts des beschädigten Wassernetzes gewarnt. Zudem ging die Furcht vor Plünderungen um. Die örtlichen Behörden verhängten eine nächtliche Ausgangssperre und ordneten an, dass nur Menschen die zerstörte Stadt betreten dürfen, die vor dem Feuer nachweislich in Lahaina wohnten oder dort in einem Hotel übernachtet hatten.
Die Busch- und Waldbrände auf Maui und der benachbarten Insel Hawaii - auch bekannt als Big Island - waren am Dienstag ausgebrochen. Heftiger Wind führte zu einer rasanten Ausbreitung der Flammen.
T.Resende--PC