Portugal Colonial - Mindestens 36 Tote bei verheerenden Waldbränden auf Hawaii

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Mindestens 36 Tote bei verheerenden Waldbränden auf Hawaii
Mindestens 36 Tote bei verheerenden Waldbränden auf Hawaii / Foto: Richard Olsten - AFP

Mindestens 36 Tote bei verheerenden Waldbränden auf Hawaii

Sie kamen offenbar überraschend und so rasend schnell, dass sich viele Menschen nicht mehr retten konnten: Bei schweren Waldbränden sind auf der US-Inselgruppe Hawaii mindestens 36 Menschen ums Leben gekommen. Alle Opfer wurden nach Angaben der Behörden aus der historischen Stadt Lahaina an der Westküste der Insel Maui gemeldet. Die bei Touristen beliebte Stadt wurde zu großen Teilen zerstört.

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Von den Bränden betroffen sind Hawaii, die größte Insel des gleichnamigen US-Bundesstaats, sowie die Nachbarinsel Maui. Mehrere Feuer waren auch am späten Mittwochabend noch nicht unter Kontrolle, wie der örtliche Zivilschutz mitteilte. Angefacht von heftigen Böen mit Windstärken von bis zu 130 Stundenkilometern, breiteten sich die Flammen so rasend schnell aus, dass die Rettungsdienste völlig überfordert waren.

Besonders verheerend waren die Brände in der rund 12.000 Einwohner zählenden alten Walfängerstadt Lahaina, die im 19. Jahrhundert kurzzeitig Hauptstadt war. Mehrere Menschen sprangen dort in ihrer Not ins Meer. Die Küstenwache rettete nach eigenen Angaben über ein Dutzend Menschen aus dem Wasser.

"Ein Großteil von Lahaina auf Maui wurde zerstört, hunderte Familien wurden vertrieben", sagte Gouverneur Josh Green. Auf in den Online-Netzwerken veröffentlichten Videos waren mehrere Brände zu sehen, die durch das Zentrum der Küstenstadt rasten. Dort konnten sich viele Menschen nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Claire Kent, eine Einwohnerin von Lahaina, sprach nach ihrer Flucht von Szenen "wie aus einem Horrorfilm". "Wir fuhren auf dem Highway und als wir zurückblickten, standen auf beiden Seiten der Straße Autos in Flammen - die Leute steckten im Verkehr fest und versuchten, rauszukommen", berichtete sie dem US-Sender CNN. Sie wisse "mit Sicherheit", dass "Leute nicht mehr rauskamen". Obdachlose und Menschen ohne Fahrzeuge schienen in der Stadt gefangen, sagte sie.

Die Menschen hätten nichts von der Gefahr mitbekommen, bis der Wind drehte und plötzlich Panik ausbrach, sagte Kent dem Sender. "Leute fuhren auf Fahrrädern herum und schrien die Bewohner an, sie müssten fliehen."

Nach Angaben der Einwohnerin Chrissy Lovitt sind alle Boote im Hafen von Lahaina verbrannt. "Es sieht aus wie in einem (...) Kriegsfilm", sagte sie den Hawaii News Now. "Das Wasser stand in Flammen von dem vielen ausgelaufenen Treibstoff."

Das Zentrum von Laihana sei völlig zerstört, berichtete ein Ersthelfer der Nachrichtenagentur AFP. "Es gibt nur Asche und Rauch und eingestürzte Gebäude". Er könne sich nicht vorstellen, dass "dort noch viel lebt".

Die Behörden riefen alle Besucher von Maui auf, die Insel so rasch wie möglich zu verlassen. Viele Touristen strandeten jedoch am Flughafen der größten Stadt Kahului, weil ihre Flüge annulliert worden waren. Laut einem AFP-Reporter versuchten einige am späten Mittwochabend, dort auf dem Fußboden zu schlafen.

Viele Strommasten waren umgeknickt, und in einigen Teilen von Maui brach die Kommunikation zusammen - selbst der Notruf 911 fiel dort aus. Rund 13.000 Haushalte waren laut der Website PowerOutage am Mittwochabend ohne Strom.

US-Präsident Joe Biden ordnete die Mobilisierung "aller verfügbaren Bundesmittel" an, um bei der Brandbekämpfung zu helfen. Das US-Militär entsandte Hubschrauber zum Löschen und half bei den Such- und Rettungsarbeiten.

"Ich will nichts dramatisieren, aber ich glaube nicht, dass so etwas jemals auf Maui passiert ist", sagte die Leiterin einer Surfschule, Elizabeth Smith, die seit über 30 Jahren auf der Insel lebt, der Nachrichtenagentur AFP. "Es ist ungewöhnlich, dass so viele Gebiete von Bränden betroffen sind - es gibt sie überall auf der Insel."

Der Westteil der Insel leide seit zwei Jahren unter Dürre, sagte eine weitere Bewohnerin von Lahaina, Roxanne Zimmermann. Durch die Windböen infolge von Hurrikan "Dora" seien "ideale Bedingungen" für derart verheerende Brände geschaffen worden.

Auch nach Ansicht von Vizegouverneurin Sylvia Luke waren die Brände durch die Trockenheit und die starken Winde des Hurrikans verursacht worden, der sich hunderte Meilen südlich der Inseln befand und voraussichtlich nicht auf Land treffen wird. Auch sie nannte die Brände "beispiellos", da derartige Wirbelstürme normalerweise Regen und Überschwemmungen nach Hawaii bringen.

G.M.Castelo--PC