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Nun schon sechs Tote nach Überflutungen in Slowenien - Deutsche Hilfe unterwegs
Nun schon sechs Tote nach Überflutungen in Slowenien - Deutsche Hilfe unterwegs / Foto: Jure Makovec - AFP

Nun schon sechs Tote nach Überflutungen in Slowenien - Deutsche Hilfe unterwegs

Nach den schlimmsten Überschwemmungen in Slowenien seit 30 Jahren ist die Zahl der Todesopfer auf sechs gestiegen. Um bei der Überwindung der Katastrophe zu helfen, brachen Einsatzkräfte aus Deutschland und anderen Staaten am Montag in das Krisengebiet auf. Unter anderem machte sich ein Vorausteam des Technischen Hilfswerks (THW) auf den Weg in die Überschwemmungsgebiete. Auch in den Regengebieten Österreichs blieb die Lage kritisch.

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Unter den nunmehr laut Medienberichten sechs Todesopfern in Slowenien war auch ein Mann, der an Aufräumarbeiten teilgenommen hatte. Er sei tot aufgefunden worden, nachdem er in der Nähe von Ljubljana in eine Jauchegrube gefallen sei. Zudem hätten Rettungskräfte am Sonntag die Leiche eines 35-jährigen Mannes in einem Fluss im Osten des Landes entdeckt. Zuvor hatten die Behörden bereits vier Todesopfer vermeldet - zwei slowenische und zwei niederländische Staatsbürger.

Das THW-Vorausteam soll in Slowenien die Lage sondieren und den Einsatz weiterer Kräfte mit Fahrzeugen und schwerem Bergungsgerät vorbereiten.

Nach Angaben des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK), das den Einsatz der deutschen Helferinnen und Helfer koordiniert, sollte noch im Laufe des Montags zudem der Transport von zwei Baggern sowie zwei Behelfsbrücken des THW nach Slowenien beginnen. Die slowenische Regierung habe entsprechende Angebote des THW akzeptiert, erklärte das Bundesamt im Onlinedienst Twitter, der in X umbenannt wurde.

"Schon heute erreichen die ersten THW-Kräfte die betroffenen Gebiete in Slowenien. Wir werden vor allem mit Räumtechnik und Baggern helfen, aber auch mit mobilen Brücken", erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Berlin. Sie sei den deutschen Hilfskräften für ihren schnellen Einsatz sehr dankbar. "Wir Europäerinnen und Europäer stehen einander bei schweren Naturkatastrophen eng zur Seite."

In Slowenien und Österreich hatten in den vergangenen Tagen heftige Regenfälle massive Überflutungen und Erdrutsche ausgelöst und schwere Schäden verursacht, mehrere Menschen starben. Der slowenische Ministerpräsident Robert Golob sprach am Samstag von der "schlimmsten Naturkatastrophe" der vergangenen 30 Jahre in seinem Land. Zwei Drittel seines Landes waren demnach betroffen. Am Sonntag bat das Land um internationale Hilfe.

Nach Angaben einer Regierungssprecherin in Berlin zieht das THW angesichts der "enormen Folgen" der Überschwemmungen derzeit Einsatzkräfte aus zehn Ortsverbänden im südbayerischen Rosenheim zusammen, um diese von dort aus "schnellstmöglich" in die Flutgebiete nach Slowenien zu entsenden. Die Kosten von etwa 700.000 Euro übernehme das Auswärtige Amt.

Die Bundesregierung sei "bestürzt" über die Katastrophe, die auch Teile Österreichs getroffen habe, sagte die Sprecherin weiter. Ihren Angaben zufolge machten außer Deutschland auch Frankreich und Bulgarien den slowenischen Behörden bereits konkrete Hilfsangebote. Slowenien bat inzwischen demnach außerdem die Nato um Transporthubschrauber, mobile Brücken und Soldaten.

In den Überschwemmungsgebieten im Süden Österreichs wiederum sanken am Montag zwar die Wasserstände, andererseits bedrohten Erdrutsche Wohngebiete an mehreren Orten in den Bundesländern Kärnten und Steiermark. Insgesamt mehr als 300 Menschen mussten in beiden Bundesländern wegen Erdrutschgefahr ihre Wohnungen verlassen. Zugleich begannen die Aufräumarbeiten, unter anderem mussten Strommasten neu gerichtet werden.

In beiden Bundesländern waren zuletzt immense Wassermassen niedergegangen. "In einigen Regionen von Kärnten und der Steiermark regnete es in den letzten fünf Tagen, von Donnerstag in der Früh bis Montag in der Früh, mehr als in einem durchschnittlichen gesamten August", sagte der Klimatologe Hans Ressl laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Die dadurch entstandene Erdrutschgefahr werde noch bis Dienstag anhalten, hieß es von den Behörden in Kärnten. "Das Wetter entspannt sich etwas, die Gefahr ist aber noch nicht gebannt", erklärte Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner.

Nogueira--PC