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Verkehr weiter gestört nach heftigen Unwettern in Österreich und Slowenien
Nach Überschwemmungen und Erdrutschen durch verheerende Regenfälle im Süden Österreichs und in Slowenien ist es am Samstag zu zahlreichen Staus und Behinderungen im Urlaubsreiseverkehr gekommen. Zugleich stabilisierte sich die Lage in den Hochwassergebieten Österreichs nach Angaben der Nachrichtenagentur APA - auch wenn es mancherorts wie im Kärntner Bezirk St. Veit am Samstag noch Evakuierungen gegeben habe. Auch in Slowenien ließen die heftigen Niederschläge etwas nach, die Aufräumarbeiten waren in vollem Gange.
Die Lage vor der ohnehin stark belasteten Karawanken-Autobahn (A11) blieb den Angaben nach am Samstag "angespannt": Der Automobilclub ÖAMTC bezifferte die Wartezeit vor dem Karawanken-Tunnel laut APA in beide Richtungen auf teils zwischen einer und eineinhalb Stunden. Der Club appellierte an Urlaubsreisende, auch bei Staus auf den Autobahnen zu bleiben.
Die kleineren Grenzübergänge zu Slowenien in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg seien weiterhin nicht passierbar, berichtete APA weiter. Ebenso sei der Loiblpass über die Karawanken weiter gesperrt.
In der Steiermark und in Kärnten waren dem Bericht zufolge am Samstag insgesamt 5000 Feuerwehrleute im Einsatz. In Kärnten wurde für neun Gemeinden eine Zivilschutzwarnung herausgegeben, in zwei gab es Zivilschutzalarm. In der Steiermark sprachen die Behörden laut APA für drei Bezirke eine Zivilschutzwarnung aus sowie Katastrophenalarm für 15 Gemeinden.
Das Auswärtige Amt in Berlin riet reisenden Deutschen in den betroffenen Gebieten Österreichs, "die regionalen Wetter- und Verkehrshinweise zu beachten" und den Anweisungen der örtlichen Behörden zu folgen. "Es ist mit der Sperrung betroffener Straßen zu rechnen", fuhr das Ministerium fort und erklärte, dass noch bis zunächst Montag mit Regenfällen und Sturm zu rechnen sei.
Folgenschwere Unwetter hatten seit Donnerstag auch das benachbarte Slowenien getroffen. Bei Überschwemmungen und Erdrutschen starben im Nordosten und im Zentrum des EU-Landes nach Polizeiangaben binnen 24 Stunden drei Menschen - darunter nach Angaben der Nachrichtenagentur STA zwei Niederländer.
Am Rande der Hauptstadt Ljubljana wurde demnach noch ein weiterer Toter aus dem Fluss Save geborgen, dessen Tod nach ersten Erkenntnissen der Polizei womöglich auf die Überschwemmungen zurückgeführt werden kann. Der Zugang zu Dörfern wurde abgeschnitten, der Verkehr vielerorts gestört.
Es handele sich um die "schlimmste Naturkatastrophe" in Slowenien seit ungefähr drei Jahrzehnten, sagte der slowenische Ministerpräsident Robert Golob nach einem Treffen des nationalen Sicherheitsrats. Zwei Drittel des Landes seien betroffen. Das Ausmaß der Schäden übersteige Schätzungen zufolge eine halbe Milliarde Euro, fuhr Golob fort.
Besonders kritisch war die Lage in der Region Koroska in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Überschwemmungsgebieten Österreichs. Die Stadt Crna na Koroskem war einer der am schlimmsten getroffenen Orte, sie blieb am Samstag von der Außenwelt abgeschnitten. Armeehubschrauber mussten Hilfe in den 100 Kilometer nördlich der Hauptstadt Ljubljana liegenden Ort fliegen.
Im näher an der Hauptstadt gelegenen Kamnik waren viele Straßen noch gesperrt und mehrere Gebiete ebenfalls unzugänglich. Berichten zufolge hatte sich einer der wetterbedingten Todesfälle in Kamnik ereignet.
Im nahegelegenen Dorf Menges waren Rettungskräfte und Bewohner am Samstag mit Aufräumarbeiten beschäftigt. "Zuerst hörten wir eine Sirene, dann noch eine, und dann war es wie ein Tsunami", schilderte ein Mann, der vor seinem beschädigten Haus stand, der Nachrichtenagentur AFP die Katastrophensituation.
Das Wasser sei durch die Küche rasendschnell in das Gebäude gedrungen, sagte Mateja Hribar Ziherl, Leiterin des örtlichen Kindergartens, der AFP. "Unsere einzige Lösung war es, die Kinder mit in das Obergeschoss zu nehmen und auf Rettung zu warten."
F.Moura--PC