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Mann wegen Eindringens in Pelosis Büro bei Kapitol-Erstürmung schuldig gesprochen
Ein 62-Jähriger, der bei der Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021 am Schreibtisch der Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi fotografiert wurde, ist in einem Prozess in acht Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen des Gerichts in der Hauptstadt Washington sprachen Richard Barnett am Montag unter anderem der Behinderung eines offiziellen Vorgangs und des Eindringens in ein offizielles Gebäude mit einer gefährlichen oder tödlichen Waffe schuldig.
Das Strafmaß soll am 3. Mai verkündet werden. Dem Mann aus dem Bundesstaat Arkansas droht eine lange Gefängnisstrafe, die Staatsanwaltschaft sprach von bis zu 47 Jahren Haft.
Barnett hatte zusammen mit hunderten Anhängern des abgewählten Präsidenten Donald Trump das Kapitol gestürmt, als dort der Wahlsieg des heutigen Präsidenten Joe Biden endgültig bestätigt werden sollte. Barnett drang dann in das Büro der damaligen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Pelosi, vor.
Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP fotografierte den Mann mit grauem Bart, als er es sich an Pelosis Schreibtisch auf dem Bürostuhl der Demokratin bequem machte und seinen Fuß auf ihrem Tisch ablegte. Barnett wurde damit zu einem der bekanntesten Gesichter des Angriffs auf den Kongress - und zwei Tage später in Arkansas festgenommen.
Im Kapitol hatte der Mann mit dem Spitznamen Bigo zu Journalisten gesagt, er habe Pelosi einen Zettel mit der Botschaft "Nancy, Bigo war hier, du Schlampe" hinterlassen. Bewaffnet war er mit einem Spazierstock mit Elektroschocker.
Die Kapitol-Erstürmung mit fünf Todesopfern hatte die USA tief erschüttert und international für Entsetzen gesorgt. Die Polizei nahm seither mehr als 950 Verdächtige fest. Gegen Trump, der seine Anhänger zum Marsch auf das Kapitol aufgerufen hatte, wurde ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, das aber im Senat scheiterte. Im vergangenen November ernannte US-Justizminister Merrick Garland einen Sonderermittler, der unter anderem Trumps Rolle bei der Kapitol-Erstürmung unter die Lupe nimmt.
Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss empfahl der US-Justiz im Dezember, ein Strafverfahren gegen den Ex-Präsidenten einzuleiten. Es geht unter anderem um den Vorwurf der Anstiftung oder Beihilfe zum Aufstand sowie der Behinderung eines offiziellen Vorgangs.
V.Fontes--PC