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Zwei Tote und vier Verletzte durch Schüsse an Pariser Kurdenzentrum
Ein Mann hat in der Nähe eines Kurdenzentrums in Paris zwei Menschen erschossen und vier weitere verletzt. Zwei von ihnen schwebten in Lebensgefahr, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der mutmaßliche Täter befinde sich in Polizeigewahrsam. Es handle sich um einen 69 Jahre alten Franzosen, der wegen zweier früherer Mordversuche der Polizei bekannt gewesen sei, hieß es in Polizeikreisen.
Er stehe nicht auf der Gefährderliste des Geheimdienstes. Er sei verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte die Bezirksbürgermeisterin Alexandra Cordebard.
Das in Berlin ansässige Kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, das nach eigenen Angaben Kontakt zu dem Pariser Kurdenzentrum hat, erklärte, in Paris gehe man von einem "gezielten Angriff auf die kurdische Community" aus.
Die Schüsse wurden in einer kleinen Straße im 10. Arrondissement abgefeuert. "Wir haben einen alten weißen Mann gesehen, der in das Kurdenzentrum ging und dort feuerte", sagte Romain, Chef eines nahe gelegenen Restaurants. Der Mann sei danach in einen benachbarten Frisörsalon gegangen. "Wir haben uns mit den Angestellten im Restaurant in Sicherheit gebracht", sagte er.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes und schwerer Gewalt. Zuständig ist zunächst die Justizpolizei, nicht die Terrorstaatsanwaltschaft. "Ich habe zwei Polizisten in einen Frisörsalon gehen sehen, wo zwei Menschen am Boden lagen, sie waren an den Beinen verletzt", sagte ein Anwohner. "Es gab sieben oder acht Schüsse, es herrscht Panik", sagte eine Augenzeugin der Nachrichtenagentur AFP.
Die Polizei rief dazu auf, die Gegend um die Rue d'Enghien zu meiden. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Feuerwehr und Rettungskräfte waren im Einsatz.
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo kündigte per Twitter an, eine psychologische Beratungsstelle für Betroffene im Rathaus des 10. Arrondissements einzurichten. Sie dankte den Einsatzkräften und sprach den Familien der Opfer ihr Mitgefühl aus.
Das Kurdenzentrum Ahmet Kaya ist nach einem kurdischen Sänger benannt. Der Verein soll der Integration der kurdischen Bevölkerung dienen. Im Januar jährt sich zum zehnten Mal der Mord an drei kurdischen Aktivistinnen in Paris. Ein Verband kurdischer Organisationen in Frankreich hatte kürzlich zur Aufklärung des Falls aufgerufen.
A.Aguiar--PC